CURAÇAO || +++ OPEN WATER DIVER +++
Was lange währt wird endlich gut.
Wir erinnern uns: Vor ziemlich genau einem Jahr auf Bali, da bin ich auf mehreren begleiteten Tauchgängen in Tulamben herumgegondelt und hatte so meine Sorgen, mit dem Tauchen und dem Wasser und dem Atmen und dem ganzen Krempel und Getöse, das es so braucht, damit man tauchen kann.
Wir erinnern uns: Ich war begeistert, jaaaaaaa - aber sehr sehr weit davon entfernt, zu wissen was ich tue. Oder was die anderen gerade alle tun.
Am Ende sind alle Fische bunt aber es braucht doch mehr, um sich da unten auszukennen.
Merke: Ja wow, eine gute Tauchschule kann hier echt Abhilfe schaffen. Ja, ich hab ein bißchen Glück gehabt, die Tauchschule ist eine deutsche Basis, daß macht es etwas einfacher, besonders für die Theorie. Ja, ich hab echt Glück gehabt, die Tauchlehrerin war echt spitze. Ja, ich hab verdammtes Glück gehabt, mein OW-Kurs hatte coole Teilnehmer. Und jaja, in Curacao, bei dem Wetter und den Tauchplätzen und den Millionen Fischen.... Das ist schon echt unverschämt gut, die totale Frechheit :) Ja, wir haben auch fleißig gelernt, aber es hätte auch anders ausgehen könnte.
Ja, ich mußte ein paar Dinge lernen, von denen ich niemals nie gedacht hätte, das ich das mal freiwillig tun würde. Ja ich mußte ein paar Dinge tun, die mich an die Grenze gebracht haben, dahinter kommt nur Panik. Ja, ich habe ein paar Mal echt schlecht geschlafen, weil ich wußte, das ich andern Tags etwas Schwieriges hinter mich bringen mußte. Ganz ehrlich: Jetzt sehe ich jeden Tag Dinge, von denen ich nie gedacht hätte, das ich sie mal zu Gesicht kriege. Das ist nur fair.
+++ RUNTER +++
Gehts derzeit noch so schnell wie ein gekappter Aufzug, meine Tauchlehrerin hat mich mit Blei vollgehängt wie die Bank von England :) Unten brauchts ein kurzes Weilchen bis Atmung, Sichtweite und Gleichgewicht sich in irgendeiner abgeschwächten Form wieder einstellen, sobald dann auch die Flossen in die richtige Richtung und sämtliche verfügbaren Gehirnzellen in eine sinnvolle Reihenfolge sortiert sind, kanns eigentlich losgehen.
Mit leichtem Schauder, bisweilen blankem Horror denke ich an die Übungen aus dem Tauchkurs zurück. Erstaunlicherweise waren die ganzen Skills zu Tarierung, Notaufstieg und weiß der Harry nich völlig in Ordnung. Die Taucherbrille abzunehmen, das fand ich echt schlimm, weil dabei Wasser in die Nase kommt, und da fühlt man sich aus heiterem Himmel dem Ertrinken nahe.
+++ RAUF +++
Rauf gehts irgendwie immer, aber lieber mit Sicherheitsstopp bei fünf Metern, ohne Souvenirs und Bremsspur im Korallengarten, eventuell mit Müll auf Tasche (jaja, aktiver Umweltschutz), reich an Erfahrung und mit einem Tauchgang mehr auf der Uhr. Mit den 9 Kilo Blei, die ich derzeit noch mit mir rumschleppe, ist das etwas fummelig und spätestens wenn die Schwerkraft am Strand wieder voll zuschlägt, hauts mich hin und wieder auch spektakulär auf die Schnauze, aber erst wenn die Oberfläche einen wieder hat, ist das Abenteuer richtig rund.
+++ DAZWISCHEN +++
Soll der Taucher schweben. Gut auch das wird vermutlich erst besser funzen, wenn ich es schaffe, etwas mehr von meinen Bleivorräten abzuwerfen, aber wer weiß, in schweren Zeiten, vielleicht brauch ich das doch noch mal... :)
Dazwischen gibts jetzt fürs Erste 20 Meter Spielraum zwischen Purzelbäumen schlagen umd andächtig über dem Riff kleben, zwischen Panik schieben und pudelwohl fühlen, zwischen wieder rauf oder doch lieber weiter unter, zwischen noch dicke Luft haben und keine mehr kriegen, zwischen Meerblick und Seeschwäche, zwischen schwerelos und schwindelig, zwischen atemlos und Atemnot, zwischen paddeln und rudern, zwischen Fischen und noch mehr Fischen, zwischen AAAAHHHH????!!! und OOOOOHHHHH!!!???
Yippieh.
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