CURAÇAO || +++ LION FISH HUNTING +++
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+++ ZUR SACHLAGE :) +++
Der Lion Fish ist ein grantiger Geselle, sehr schön anzuschauen, aber gemeinhin sackenfaul, es sei denn, man macht ihm mit einer Harpune richtig Beine. Im Übrigen hat er hier rein gar nichts zu suchen, ein echter Ökosystem-Terrorist. Es geht die Geschichte rum, das in Florida beim verheerenden Hurricane Katrina ein Aquarium zu Bruch ging - mit 20 Fischen. Jetzt sind es wohl Millionen, mancherorts hat man den Kampf schon aufgegeben, hierzulande wird noch zur Jagd gerufen. Es geht außerdem die Geschichte rum, das mangels natürlicher Feinde und angesichts der überwältigenden Speisekarte in den Riffen die Biester erstens schwer adipös sind, weil sie sich zum Fressen kaum bewegen müssen. Zweitens kriegen sie in diesen durchgehend warmen Gewässern nicht einmal im Jahr Nachwuchs, sondern vier oder fünf Mal pro Jahr. Problem Nummer drei: Dieses Gerät ist extrem giftig, ein Stich der Stacheln am Rücken oder an den Flossen muss der Alptraum sein, man stirbt nicht dranne bei entsprechender Versorgung, aber die sieht zum Beispiel sehr, sehr heißes Wasser vor - weil Proteingift, und das klingt nu auch nicht besonders verlockend...
+++ HERANGEHENSWEISE +++
Man suche sich ein Rudel blutdurstiger Jäger, bewaffne sich mit einer Taucherharpune und einem Köcher für lebende Exponate und verständige in vorauseilendem Gehorsam die Besatzung der Küche. Der Rest geht wie von selbst, es sind ja verdammt viele da. Leider kriegen die echt Tempo drauf, wenn man ihnen mit der Harpune zu Leibe rückt, adipös oder auch nicht, da werden sie fix und munter.
+++ ZU ERWARTENDES ERGEBNIS +++
Fette Beute. Der zappelnde Fisch am Ende der Harpune ist Nix für eingefleischte Vegetarier und eigentlich auch Nix für Tierfreunde, aber umgekehrt muss man sich wohl vor Augen halten, welchen Schaden diese ungebetenen Ökosystem-Gäste anrichten. Achtung: Bei mehreren Tauchgängen den Köcher zwischenzeitlich nicht aus dem Wasser nehmen. Gemein aber wahr: Die Harpune bringt die Fische nicht unbedingt um. Nimmt man den Köcher aus dem Wasser, sterben die Fische und gehen sofort um.
+++ NEBENWIRKUNGEN +++
Vorsicht ist geboten: Erstaunlich schnell packt das Jagdfieber zu. Dabei darf man folgende Dinge nicht vergessen: weiter atmen (wir sind immer noch unter Wasser), Tiefe halten (wir sind immer noch unter Wasser), Augenkontakt mit dem Buddy halten (wir sind immer noch unter Wasser), keine Korallen kaputt machen ( ja wir sind immer noch unter Wasser und vor allem nur zu Gast), Restdruck prüfen (hey, wir sind auf der Jagd, da geht gerne mal mehr Luft weg) und verdammt nochmal nicht anfassen, das Granteltier ist stachelig. Aber ein sonst so tiefenentspannter Tauchgang kann ganz schnell zu einem nervenaufreibenden Abenteuer werden, vorbei das Zen.
+++ ZUBEREITUNG +++
Stacheln abschneiden und frittieren (das macht auch das Gift unschädlich, praktische Sache) - hervorragende Wahl. Der Lion Fish ist ein Jäger, das Fleisch ist weiß und echt schmackhaft.
+++ FAZIT +++
Erstmal ausprobieren und nicht gleich aburteilen. Das ist bestimmt weit entfernt von guten Taten, aber dem Erleben kann man sich schwerlich entziehen. Danach bitte eigene Meinung bilden.
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