BALI // fette Neoprenfische

>> Mission: Abtauchen
Es gab, ähm, zugegebenermaßen, echte Anlaufschwierigkeiten, mit anderen Worten, mein Planet lief ziemlich unrund, aber mit viel Support, Geduld und gutem Zureden fand die Verwandlung zur Neoprenwurst statt. Ganz ehrlich, ich bin schwer mit Überleben beschäftigt, aber es gibt doch verdammt viel zu bestaunen.

>> unter Wasser geht es munter zu, fette Neoprenfische tummeln sich von früh bis spät am Wrack. Weiter südlich liegt der coral garden und ein spektakulärer drop off. Untauchfähig wie ich leider noch bin, werde ich dort auf Safari Gassi geführt, und jedesmal wenn der Tauchlehrer loslässt gehe ich unter wie eine Bleiente.

>> Interessehalber studiere ich Landschaft, Fische und Taucher gleichermaßen intensiv und komme zu folgenden Beobachtungen. Als Nichttaucher hält man es in Tulamben wohl nicht lange aus, als Nichtraucher hält man es in ganz Indonesien nicht aus, von sanftem Tourismus ist man hier weit entfernt, zur falschen Zeit am Wrack auftauchen, Verzeihung abtauchen endet mit Anstehen, bei Strömung am falschen Ende von coral garden ist eine sportliche Herausforderung und nichts für Rauchertaucher, am Drop off kann einem gut schwindelig werden, wenn man ganz oben langtaucht, die Landschaft wechselt völlig freiwillig alle paar Meter aufs Unterhaltsamste, hier unten gibt es Horden und Rudel von Fischen in allen Farben, Formen und Größen, blaue und grüne Seesterne, Korallen und Anemonen so gross wie römische Amphoren und tauchende Reisegruppen, die wie Karawanen durchs Wrack ziehen. Als hätte ein Reisebus angehalten. Japaner erkennt man daran, das sie nie ohne Messer an der Wade tauchen, Inder schwimmen auch unter Wasser völlig verrückt durcheinander, die Deutschen sind die größten längsten und breitesten, die Chinesen ziehen selbst mit Taucherbrille lange Fresse und die Franzosen, naja nu is auch mal wieder gut.

>> DONT'S: unter Wasser langt man nix an, das hat Angst (viel) oder geht kaputt (sehr), am Strand sammelt man nix auf, sonst verknappt der Wohnungsmarkt für Einsiedlerkrebse (sehr), Essbares lässt man nicht rumliegen, sonst kommen die Ameisen (viele), beim Buchen nimmt man kein Ressort, da wohnen nur Deutsche (viele), davon gibts zu Hause schon so viele, im Warung bestellt man keinen Salat ausser es steht dran wir waschen mit Mineralwasser, sonst folgt Durchfall auf fliegendem Fusse (sehr), man isst nix, was man schon kennt, sonst folgt Langweile (viel), niemals sofort (viel) blechen, erst verhandeln und nur auf weniger als die Hälfte einlassen, nicht unfreundlich ablehnen, immer lächeln (viel) und trotzdem stur nach Plan handeln (sehr), beim Umrechnen nicht die Geduld verlieren und die Scheine genau angucken ( bei 1:15.000 sehr viele), nicht laut Deutsch sprechen, sonst hat man sofort lauter Deutsche an der Backe (sehr viele), nicht die Geckos vertreiben, die vertilgen Mücken (viele), nicht über die Zikaden ärgern, die werden nie müde, werden nie weniger und viel schlimmer wirds, wenn sie ausm Rhythmus kommen (sehr).

>> DO'S: unter Wasser stur weiteratmen, nach ner Weile kann man sich fast entspannen, und genau hingucken, es gibt auch ganz kleine unterhaltsame Eingeborene und furchtbar bunte dazu, das fetzt, alles essen, was sich nicht schnell genug vom Teller entfernt und dabei auf Scharfes nie verzichten, das desinfiziert, unbedingt den örtlichen Supermarkt besuchen und lauter Dinge kaufen, die lokalistisch anmuten, das erdet, zu allem und jedem das Internet befragen, denn Wifi gibts überall, das beruhigt, einen guten indonesischen Kaffee niemals auslassen, schmeckt vorzüglich und hats ordentlich in sich, das haut rein, die Augen offen halten, zwischen all dem Touristenschrott versteckt sich der Alltagsschatz und zwischen die Bettenburgen schmiegen sich verborgene Heiligtümer, das überrascht immer wieder, niemals auf die Fassade achten, von Blendwerk hält man hier nichts, aussen Wellblech und bröckelnder Putz, innen fast ein Palast, das haut einen aus den Socken, an der Strasse niemals anhalten, da kann man echt verhungern, einfach langsam loslaufen, zur Not Augen zu, dett looft, unbedingt Massage buchen, aber hinterher nicht heulen, die nehmen einen auseinander, danach liegt zwar alles am richtigen Platz aber irgendwie lose und beim Aufstehen würfelt alles durcheinander, das entspannt, unbedingt FlipFlops koofen, wenn man Indonesien nicht auf Latschen meistert, dann gar nicht, das ist schonmal sicher und keine voreiligen Vorurteile gegen Balinesen, die machen kein Saté aus Katzenschwänzen, nein, balinesische Katzen haben einfach generell nur halbe Schwänze, is was genetisches, und deshalb heissen sie Stumper. das reicht erst mal.

[photo:stubensphinx - all rights reserved]
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[ am strand verstreutes tauchgeraffel - photo:stubensphinx - all rights reserved]
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