inspire me
wir erinnern uns: eigentlich tut das weh.
die zukunft ist ungewiß und eigentlich macht das ja auch nix. nur was tun, wenn das eigentlich keinen spaß mehr macht? was tun, wenn man genug blöde jobs, scheiß praktika, nervige projekte und unerträgliche investitionen hinter sich hat und eigentlich was anderes will? was tun, wenn die verdammte zukunft, die man da seit jahren anstrebt, in immer weitere ferne rückt und das eigentlich das einzige wird, was tun, wenn aller fleiß und ehrgeiz, alle disziplin und motivation nicht den gewünschten, nein den ersehnten erfolg mit sich bringt, was soll das alles eigentlich?
wenn ich das schon höre, eigentlich hält man es hier ganz gut aus. wenn sie wieder alle erzählen, was sie eigentlich von beruf sind. wenn mir wieder einfällt, was ich eigentlich machen wollte. das ist ja sowas von berlin, man hält es schlicht nicht aus. und wie sie es alles geil finden, die tolle stadt, wo es soviel zu unternehmen gibt, und die vielen menschen, die man kennen lernt, und die großartigen altbauwohnungen, die sich bald kein schwein mehr leisten kann, und die tollen großstadt-kieze, wo es so schöne läden gibt und die vielen clubs, die sind ja sooowas von in, aber eigentlich geht man doch viel lieber auf ne privat-party, und weil man ja soviele tolle leute kennt, die eigentlich alle heute ne party machen, muß man auch schon weiter und nach der dritten party, die eigentlich doch nicht hip genug war, um sich dort länger aufzuhalten, stellt man sich noch drei stunden am berghain an und bleibt dann da bis sonntag früh, sagt mal leute, das muß doch auch irgendwie anders gehn, das kann man ja alles mal machen, aber is das eigentlich auch schon alles, was es hier gibt?
meine stadt besteht irgendwie nicht aus clubs, bars und parties. bei mir besteht die stadt aus einem engen netz an trampelpfaden, der weg zum bäcker, die nächste erreichbare poststelle, ich muß schon wieder zum supermarkt und dann noch zum baumarkt, dann dringend tanken, dahinten wohnen freunde von mir, aber da hält man es nicht aus vor lauter touristen, davorne is immer stau, also fahr ich auf keinen fall übern alex, blöderweise findet man hier keine parkplätze, ich guck lieber mal dadrüben und lauf noch schnell am geldautomaten vorbei, dann kann ich aufem weg nach drüben noch hüben was erledigen. das netz ist sogar ziemich groß und erstreckt sich über fünf stadtbezirke, aber es fühlt sich trotzdem so an, als würde man gemütlich vor sich hin kiezen. wo war denn da bitte der punkt, wo ich falsch abgebogen bin, wie kann man denn so satt sein und trotzdem so hungrig, bitte bitte berlin, inspirier mich und ich überlege, wie soll das gehen?
beim einparken
bei ikea
beim shoppen
auf der bank
auf dem weg
beim essen
zum kaffee
beim zähneputzen
in der warteschlange
vorm tv
auf der autobahn
in der straßenbahn
aufem alex
auf dem bürgersteig
zwischen den stühlen
im regen
im schlaf
mitten in der nacht
das will mir nicht in den kopf
also noch mal
wir erinnern uns: es ging ums eigentliche
eigentlich gehört immer etwas mehr dazu, also so könnte es vielleicht gehen:
beim einparken fällt die tasche vom sitz und bringt vergessenes zutage.
bei ikea reichts für die nächsten zehn jahre, statt dessen muß was altes her oder man machts besser selber.
beim shoppen kann man den leuten so gut beim shoppen zusehen.
auf der bank trifft man einen entschluß und alte bekannte.
auf dem weg landet man ganz woanders.
beim essen merkt man das auch das auge hungrig ist.
zum kaffee paßt am besten ein ortswechsel.
beim zähneputzen kassensturz, danach kurs optimieren.
in der warteschlange kommt ein geistesblitz vorbei.
vorm tv stundenlang telefonieren und im internet surfen, breitband-input kann nie schaden.
auf der autobahn gleich noch den kopf entrümpeln.
in der straßenbahn an letzten sommer gedacht.
aufem alex touristen angucken is wie im zoo.
auf dem bürgersteig über ein fundstück gestolpert.
zwischen den stühlen abwechslung genießen.
im regen spiegelt sich die stadt in jeder pfütze und hängt kopfunter.
im schlaf wandelt sich die welt - oder es wandelt der schläfer.
bis in die nacht dauert jeder tag.
das probier ich morgen mal aus. eigentlich hätte ich das schon gestern machen können.
die zukunft ist ungewiß und eigentlich macht das ja auch nix. nur was tun, wenn das eigentlich keinen spaß mehr macht? was tun, wenn man genug blöde jobs, scheiß praktika, nervige projekte und unerträgliche investitionen hinter sich hat und eigentlich was anderes will? was tun, wenn die verdammte zukunft, die man da seit jahren anstrebt, in immer weitere ferne rückt und das eigentlich das einzige wird, was tun, wenn aller fleiß und ehrgeiz, alle disziplin und motivation nicht den gewünschten, nein den ersehnten erfolg mit sich bringt, was soll das alles eigentlich?
wenn ich das schon höre, eigentlich hält man es hier ganz gut aus. wenn sie wieder alle erzählen, was sie eigentlich von beruf sind. wenn mir wieder einfällt, was ich eigentlich machen wollte. das ist ja sowas von berlin, man hält es schlicht nicht aus. und wie sie es alles geil finden, die tolle stadt, wo es soviel zu unternehmen gibt, und die vielen menschen, die man kennen lernt, und die großartigen altbauwohnungen, die sich bald kein schwein mehr leisten kann, und die tollen großstadt-kieze, wo es so schöne läden gibt und die vielen clubs, die sind ja sooowas von in, aber eigentlich geht man doch viel lieber auf ne privat-party, und weil man ja soviele tolle leute kennt, die eigentlich alle heute ne party machen, muß man auch schon weiter und nach der dritten party, die eigentlich doch nicht hip genug war, um sich dort länger aufzuhalten, stellt man sich noch drei stunden am berghain an und bleibt dann da bis sonntag früh, sagt mal leute, das muß doch auch irgendwie anders gehn, das kann man ja alles mal machen, aber is das eigentlich auch schon alles, was es hier gibt?
meine stadt besteht irgendwie nicht aus clubs, bars und parties. bei mir besteht die stadt aus einem engen netz an trampelpfaden, der weg zum bäcker, die nächste erreichbare poststelle, ich muß schon wieder zum supermarkt und dann noch zum baumarkt, dann dringend tanken, dahinten wohnen freunde von mir, aber da hält man es nicht aus vor lauter touristen, davorne is immer stau, also fahr ich auf keinen fall übern alex, blöderweise findet man hier keine parkplätze, ich guck lieber mal dadrüben und lauf noch schnell am geldautomaten vorbei, dann kann ich aufem weg nach drüben noch hüben was erledigen. das netz ist sogar ziemich groß und erstreckt sich über fünf stadtbezirke, aber es fühlt sich trotzdem so an, als würde man gemütlich vor sich hin kiezen. wo war denn da bitte der punkt, wo ich falsch abgebogen bin, wie kann man denn so satt sein und trotzdem so hungrig, bitte bitte berlin, inspirier mich und ich überlege, wie soll das gehen?
beim einparken
bei ikea
beim shoppen
auf der bank
auf dem weg
beim essen
zum kaffee
beim zähneputzen
in der warteschlange
vorm tv
auf der autobahn
in der straßenbahn
aufem alex
auf dem bürgersteig
zwischen den stühlen
im regen
im schlaf
mitten in der nacht
das will mir nicht in den kopf
also noch mal
wir erinnern uns: es ging ums eigentliche
eigentlich gehört immer etwas mehr dazu, also so könnte es vielleicht gehen:
beim einparken fällt die tasche vom sitz und bringt vergessenes zutage.
bei ikea reichts für die nächsten zehn jahre, statt dessen muß was altes her oder man machts besser selber.
beim shoppen kann man den leuten so gut beim shoppen zusehen.
auf der bank trifft man einen entschluß und alte bekannte.
auf dem weg landet man ganz woanders.
beim essen merkt man das auch das auge hungrig ist.
zum kaffee paßt am besten ein ortswechsel.
beim zähneputzen kassensturz, danach kurs optimieren.
in der warteschlange kommt ein geistesblitz vorbei.
vorm tv stundenlang telefonieren und im internet surfen, breitband-input kann nie schaden.
auf der autobahn gleich noch den kopf entrümpeln.
in der straßenbahn an letzten sommer gedacht.
aufem alex touristen angucken is wie im zoo.
auf dem bürgersteig über ein fundstück gestolpert.
zwischen den stühlen abwechslung genießen.
im regen spiegelt sich die stadt in jeder pfütze und hängt kopfunter.
im schlaf wandelt sich die welt - oder es wandelt der schläfer.
bis in die nacht dauert jeder tag.
das probier ich morgen mal aus. eigentlich hätte ich das schon gestern machen können.
[foto: Rini Tinnef // stubensphinx]
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